V-Trike

Innerhalb der TRIKE-Serie, die unsere choreografische und kompositorische Zusammenarbeit prägt, nimmt V-Trike (V wie Video) eine emblematische Stellung ein. Das Stück ist sowohl grundlegendes als auch weiterführendes Statement unserer Loop Grammatik, die Gegenstand aller TRIKE-Versionen (Trike spring, 2004 Tanzquartier Studio; Trike summer, 2004 ImpulsTanz; TRIKE, 2005 Koproduktion Theater am Neumarkt Zürich und Tanzquartier Wien; TrikeDoubleThree, 2009 Koproduktion Tanzquartier Wien und Wien Modern; NetTrike, 2010 initiiert von Winfried Ritsch in Zusammenarbeit mit IRCAM Paris und IEM Graz) ist. Hatte die Technologie uns zuvor als Modell für kompositorische und choreografische Verfahren gedient, so ist sie nun der tatsächliche Angelpunkt für das audiovisuelle Live-Geschehen auf der Bühne. Die Methode von Sampling und Looping zeigt sich in V-Trike als spielerisches Mit- und Gegeneinander menschlicher und maschineller Wiederholung.

Die instrumentelle Anordnung von V-Trike besteht aus einer mikrofonierten Metallplatte, einer Live-Kamera, einer Leinwand, auf der zwei Projektionsvorgänge gleichzeitig stattfinden, einem Monitor und dem Visual Loop Generator. In diesem Setting agiert die Tänzerin Veronika Zott eine Bewegungspartitur aus und wird dabei von einer Kamera aufgenommen. Ich als Choreografin bestimme live, mithilfe eines Pedals, welche kurzen Bewegungssequenzen als Loops auf die Leinwand projiziert werden. Veronika versucht, sich der maschinell wiederholten Bewegung anzugleichen, sie rhythmisch zu verlagern, visuell zu ergänzen oder schlichtweg zu ignorieren. Synchron zum Bild erzeugen sowohl die Schritte auf der Metallplatte als auch die programmierten Wiederholungen perkussive Sound-Patterns, die von Winfried Ritsch und IOhannes zmölnig live gemischt werden.

Durch die Konkurrenz von Live-Bild und Video-Bild, die verschiedenen Parameter der Computerprogrammierung und der choreografischen Entscheidungen entsteht eine ständige Zirkulation von Hierarchie, Dominanz und Kontrolle: Wie erfolgt Anpassung? Wer dominiert das Geschehen? Wer kontrolliert das Ergebnis? Das offene System der Installation V-Trike garantiert, dass jede Aufführung anders wird als die vorhergehende.

 

 

Trailer

 

Leistungsträger und Straßenköter

Über Choreografieren und Kollaborieren

 

 

 

 

 

 

 

 

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Christine Gaigg on V-Trike